Einfach mal raus. Die Welt sehen. Durch fremde Städte, Länder und Kulturen reisen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Den Alltag vergessen, in den Tag hinein leben und morgens nie wissen, was bis abends alles passieren kann. Ich bin zwar wahnsinnig gern zuhause, doch Auszeiten und Reisen sind meine Kraft- und Inspirationsquellen.
Kennt ihr die, die jedes Jahr an den gleichen Ort fahren, am besten noch ins gleiche Hotel? Superspießig, oder? Ich bin jetzt eine von denen! Genau wie letztes Jahr ging es auch dieses Jahr an den traumhaft schönen Weißensee nach Österreich. Und eins sag ich euch: Das war nicht das letzte Mal. So einen friedlichen Ort gibt es nicht so oft auf dieser Welt...
Freundschaften zu pflegen, wenn man weit voneinander entfernt wohnt, ist nicht einfach. Vor allem, wenn beide sowohl einen zeitintensiven Job als auch ein zeitintensives Privatleben haben. Damit der Alltag nicht die Freundschaft frisst, haben meine Freundin J. und ich uns überlegt: Wir müssen raus. Gemeinsam wegfahren, nur wir zwei. Drei Tage. Doch wohin fährt man? Auf einer meiner Lieblingsseiten im Netz, Urlaubspiraten.de, habe ich ein Schnäppchen über Secret Escapes gefunden. Das Max Brown in Düsseldorf zum unschlagbaren Preis, 75 Euro pro Nacht für ein großes Doppelzimmer (Kategorie L). Düsseldorf? Warum nicht!
Vom Urlaub in Venedig hab ich hier bereits erzählt – doch unser Roadtrip war danach noch lange nicht vorbei. Nach der trubeligen, italienischen Stadt mit Filmkulissen-Flair ging es weiter nach Österreich. Der Berg ruft! Als Nordlicht bemerke ich schon bei kleinsten Hügeln Druck auf den Ohren, die Berge kannte ich bisher vor allem von oben beim Blick aus dem Flieger gen Süden. Doch eine Woche am Weissensee hat mal wieder gezeigt, was schon Goethe wusste: Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah...
Kaum eine Stadt steht so sehr für Romantik wie Venedig. Gondelfahrten, enge, verwinkelte Häuserschluchten, eine Stadt auf Stelzen, mitten im Wasser. Endlich war ich da, zum ersten Mal. Im August, in der Hauptreisezeit. Ob Venedig trotz der bereits erwarteten Touristenmassen überzeugen kann? Ja, es kann. Der Zauber der Stadt hat uns vom ersten bis zum letzten Moment eingenommen. Es ist so ganz anders, so besonders, so faszinierend schön.
Manchmal fühlt man sich nur noch getrieben und gehetzt, Geschenke- und Einkaufs-Listen, Verabredungen, Arbeit, alles treibt, treibt an, es bleibt keine freie Minute. Und auch wenn viele Dinge Spaß machen – das Durchatmen fehlt. Das Innehalten. Zeit zum Dösen und Gedanken schweifen lassen, zum Lesen und Leben. Zeit für sich. Manche Menschen sind nicht gern allein. Ich schon. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Einzelkind aufgewachsen bin. Statt mir ein Geschwisterchen zu wünschen, mochte ich es, allein in meinem Zimmer "rumzudüddeln". Tür zu, mein Reich, hier bestimme nur ich. Mach ich heute noch gerne. Das sind diese Tage, an denen man eigentlich nichts tut, aber die Zeit trotzdem verfliegt. An denen man sich am Ende vielleicht ärgert, nicht mal das Bad geputzt zu haben, die aber gerade wegen dieser Faulheit so wahnsinnig wertvoll sind.
Ihr Lieben, ich kann es jedem nur empfehlen: Schnappt euch eure beste Freundin, setzt euch in den Flieger und genießt Paris. Royale Prachtbauten und atemberaubend große Plätze, gepflegte Parks und schicke Einkaufsstraßen, gleichzeitig die schmalen Gassen mit ihren Straßencafés, die Künstler am Montmatre, die Franzosen, die in der Metro in ihr Skizzenbuch zeichnen, morgens mit Kaffee, Croissant und Buch in den Tag starten und abends Wein statt Wasser trinken. Und über allem erhebt sich der Eiffelturm, dieser Koloss aus Stahl, der mit seiner Ausstrahlung überwältigt und glitzernd und golden am Abend zum Highlight des Kurzurlaubs wurde.